Das ist das wahre Leben. Da freut man sich das ganze Jahr auf den Urlaub und wenn es dann soweit ist, regnet es aus Eimern , wie in diesem Jahr in Deutschland, oder das gebuchte Hotel an der Costa des Sol entpuppt sich als seelenlosen Touristenbunker.

 

Ganz bitter wird es dann, wenn man sich, am Urlaubsort angekommen, mit Luftmatratze und Strandtasche auf den Weg macht, das Meer zu suchen....um die Pointe nicht vorweg zunehmen: Herzlich Willkommen in der Welt des Zeichners und Karikaturisten Burkhard Mohr.

 

Eine Welt, die einerseits geprägt ist durch seine tägliche Arbeit als politischer Karikaturist für viele deutsche Tageszeitungen, einerseits und andererseits durch sein freies künstlerisches Schaffen als Zeichner und Bildhauer.

 

Als Karikaturist beherrscht Burkhard Mohr dabei die schnelle , tagesaktuelle Umsetzung von Themen aus Politik und Wirtschaft, als Zeichner die zeitlosen, nachdenklichen, einfach wunderschönen Landschaftsskizzen und Porträtzeichnungen.

 

Nach zehn Jahren Wirtschafts- und Finanzkrise sind die künstlerischen Herausforderungen für Karikaturisten dabei nicht einfacher geworden. Undenkbares ist denkbar geworden, und wo es zu Beginn der Krise nur um die Rettung einzelner Branchen stand, geht es jetzt um Währungen und ganze Länder. Lebt die Karikatur doch eigentlich aus der Zuspitzung und Übertreibung, erleben wir heute, wie die meisten politischen Zeichnungen schon nach kurzer Zeit von der Wirklichkeit einfach links und rechts überholt werden. Wie aber soll eine Karikatur noch provozieren, wenn das gesamte wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben zu einem einzigen Tollhaus geworden ist? Diese Frage stellt sich jeden Tag neu.

 

Die aktuelle Ausstellung im Roten Pinguin lenkt aber die Aufmerksamkeit eher auf andere Bereiche von Burkhard Mohrs künstlerisches Schaffen. Dazu zählen seine Cartoons, seine freien Landschafts- und Portraitskizzen, und nicht zuletzt seine eisernen Skulpturen.

 

So treffen sich zwei Menschen treffen sich auf der Strasse. „Wie geht’s?“ fragt der eine. „Ich schick dir eine SMS!“ lautet die Antwort. Auf einem anderen Bild fährt ein Manager seinen Wagen frontal gegen die Wand und fragt lapidar: Wo waren wir stehen geblieben? Und dass ein Gefängnisausbruch durchaus Kunst sein kann, auch das kann man lernen, wenn man sich Mohrs Cartoons anschaut.

 

Wer Burkhard Mohrs Werk wirklich verstehen will, sollte sich auf jeden Fall auch seine Skizzen, Zeichnungen und Skulpturen anschauen. Sie verdeutlichen, mit wie viel Sinnlichkeit und Kraft zugleich Mohr an sein Tageswerk geht.

 

Burkhard Mohr wurde mehrfach ausgezeichnet. Darunter mit dem Thomas Nast Preis, dem Karikaturenpreis der deutschen Zeitungsverleger und zuletzt 2010 mit dem Europäischen Karikaturenpreis.