Wo steht der gezeichnete Witz nach den Anschlägen von Paris  und den wöchentlichen Demonstrationen in Dresden gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes? Sind Meinungs-und Pressefreiheit tatsächlich noch gewährleistet und darf Satire, wie es Tucholsky einmal formulierte, wirklich alles? Droht womöglich der Untergang des Abendlandes? Die Liste der kritischen Fragen ließe sich bei der aktuellen Nachrichtenlage beliebig verlängern und die Auseinandersetzung mit diesen Fragen füllt seit Wochen die Seiten des Feuilletons.


Es ist das Privileg der Karikaturisten, dass ein Bild oft mehr aussagt  als 1000 Worte.


So zeigt die Arbeit von Piero Masztalerz mit dem Zirkusclown, der von einem Konditor erstochen wird, wie absurd die Welt geworden ist, in der wir leben. Zwei Polizisten sind zwar zur Stelle, doch der tödliche Anschlag ist bereits erfolgt. Ähnlich fassungslos stehen wir vor den Anschlägen in Paris und Kopenhagen und ihrer Rechtfertigung: Der Prophet Mohammed sei beleidigt worden.



 

Was kann man sagen, was könnte man sagen, was sollte man sagen, was hat man zu sagen? Der aktuelle Cartoon von Rattelschneck zeigt, dass auch Cartoonisten sprachlos sind, wenn die Gewalt eskaliert.


Doch Cartoonisten wären nicht Cartoonisten, würden sie die vielfältigen Aspekte dieser neuen Gefährdungslage in ihren Zeichnungen nicht aufgreifen. Spontan und mit viel Hintersinn für die Höhen und Tiefen der sogenannten abendländlichen Kultur. Und solange es solche Werke noch gibt, ist der Untergang des Abendlandes fürs erste verschoben.

 

Die besten Arbeiten von Deutschlands besten Cartoonisten zu diesen Themen ab dem 27.März im Roten Pinguin. Unter anderem mit Arbeiten von Bettina Bexte,Beck BURKH, Peter Gaymann, Katharina Greve, Greser&LENZ, Walter Hanel,Rudi Hurzlmeier, Marcus Gottfried,Kittyhawk, Yvonne Kuschel,Nicolas Mahler, Piero Masztalerz, Dirk Meissner, Til Mette, Mock,  Burkhard Mohr, Rattelschneck,Heiko Sakurai, Berndt Skott und Miriam Wurster.


Ab dem 25.September 2015 Franziska Becker